Durch Umweltverbrechen, über viele Jahre hinweg begangenen, wurden unvorstellbare Summen „verdient“. Die schwerwiegenden Folgen für uns Menschen und unserem Lebensraum waren in allen Chefetagen bekannt. Trotz besseren Wissens, wurde der Raubbau an Natur, Umwelt und Mensch fortgesetzt. Der Profit stand an erster Stelle, und dieser Profit hat sich nicht in Luft aufgelöst, er ist immer noch da, und er hat sich im Laufe der Zeit sogar noch um ein vielfaches vermehrt. Jetzt gilt es, die Profiteure, die Chefs, die Überflieger, die Wirtschaftselite zur Verantwortung zu ziehen und sie zur Kasse zu bitten. Als gezwungenermaßen Steuerzahler sträubt sich alles in mir, auch nur einen Pfennig für deren angerichteten Umweltschäden zu bezahlen. Obwohl die Profiteure namentlich bekannt sind, gibt es nicht die geringsten Anzeichen aus der Politik „den Sumpf trocken zulegen“. Ja, wir brauchen eine „Zeitenwende“, in der die Profiteure zur Verantwortung gezogen werden und zur Kasse gebeten werden.
Der BUND für Natur und Umweltschutz schreibt im Oktober 2008 (von mir geändert und gekürzt):

Unternehmen beeinflussen alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens und sind die Akteure, die am stärksten auf die Umwelt- und Lebensbedingungen auf der Erde einwirken. Vor allem durch ihre Produkte und Produktionsverfahren und damit durch die Inanspruchnahme von Ressourcen und die Beeinflussung der Umweltmedien Boden, Luft und Wassern üben Unternehmen einen enormen Einfluss auf die natürlichen Lebensgrundlagen aus.
Die einflussreichsten und mächtigsten Unternehmen sind dabei die multinationalen Konzerne. Über die Produktion und die Produkte sowie die Arbeitsbedingungen der Menschen, beeinflussen sie maßgeblich deren Lebensbedingungen. Sie treiben die Globalisierung der Wirtschaft voran und intensivieren die internationale Arbeitsteilung, indem sie Produktionsstätten auf der ganzen Welt errichten, mit Zuliefererbetrieben in einer weltumspannenden Wertschöpfungskette kooperieren und mit Produkten auf dem globalen Markt handeln.
Die Lieferanten der großen Handelsmarken und Konzerne lagern in der Regel die besonders arbeitsintensiven und umweltzerstörerischen Fertigungsschritte an Subunternehmer aus, um den Flexibilitätsanforderungen ihrer Abnehmer gerecht werden zu können. Es entstehen vielgliedrige, verästelte Zulieferketten. Dazu kommen Auslagerungen in selbstständige Beschäftigungsgesellschaften, Heimarbeit, Schwarzarbeit und informelle Lieferbeziehungen.
Viele der betroffenen Staaten verfügen durchaus über angemessene Gesetze und Bestimmungen für soziale und ökologische Standards in der Produktion. Die nationalen Gesetze kommen jedoch kaum zur Geltung, weil die Kapazitäten zur Rechtsdurchsetzung fehlen und Nachteile im globalen Standortwettbewerb befürchtet werden. Die Folge: Die globalisierte Produktion erfolgt häufig unter Ausnutzung geringer oder fehlender Rechte der Menschen und durch Raubbau an natürlichen Ressourcen.
In vielen Entwicklungsländern sind unmenschliche Arbeitsbedingungen, Verletzung von Menschenrechten sowie niedrigste soziale und ökologische Produktionsstandards festzustellen. Schockierende Berichte über inhumane und umweltzerstörende Produktionsstätten vor allem in Asien, Lateinamerika und Afrika sind keineswegs die Ausnahme. Und die Verantwortung für diese Bedingungen tragen neben den dort tätigen Unternehmen auch die politischen Eliten dieser Länder.
Die Probleme einer ungesteuerten weltweiten Expansion von Konzernen und der damit einhergehenden Verschärfung des Konkurrenzkampfs auf Kosten von Menschen und der Natur lassen sich an einer Vielzahl von Beispielen aufzeigen: Banken finanzieren Regenwald-Rodung, Ölkonzerne schädigen Mensch und Umwelt durch fahrlässige Förder- und Transportprozesse. Auf der Suche nach Rohstoffen dringen transnationale Konzerne immer weiter in unerschlossene Gebiete vor. In manchen Fällen werden dabei Naturzerstörung, Vertreibung oder gar der Tod von Menschen wissentlich in Kauf genommen. Produktionsstätten verseuchen ungehindert Boden, Luft und Wasser.
Verantwortungsbewusste Unternehmer und Manager stecken dabei in einer Zwickmühle: In einem ungeregelten Markt können anspruchsvolle Umwelt- und Sozialstandards zur Existenzgefährdung werden, wenn die Konkurrenz nicht mitzieht und unter Ausnutzung von Öko- und Sozialdumping billiger produzieren kann. Der gleiche Effekt kann eintreten, wenn die Konsumenten diese Anstrengungen nicht honorieren, sondern Produkte nachfragen, für die Raubbau getrieben wird.
Zur Herstellung transparenter Wettbewerbsbedingungen sind Rahmensetzungen, vor allem die Rechenschaftspflicht zur Einhaltung von sozialen und ökologischen Mindeststandards, zwingend erforderlich. Allerdings versuchen Industrieverbände und Einzelunternehmen auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene eben diese Regulierung zu verhindern. Auf deren massive politische Einflussnahme hin ist die EU-Kommission von ihren ursprünglichen Zielen zur Überprüfung der Einhaltung von Mindeststandards abgerückt und propagiert nun das Prinzip der freiwilligen und flexiblen Konzepte.
Mit der Macht ihrer freien Standortentscheidung erpressen multinationale Konzerne Entwicklungsländer, Produktionsstandards niedrig zu halten.
Selbst in den entwickelten Ländern Europas und den USA wagen es die Regierungen nicht, der noch immer zunehmenden Beanspruchung des Umweltraumes durch Unternehmen einen Riegel vorzuschieben.
Anstelle politisch gesetzter Schranken erklären sich Unternehmen selbst dafür zuständig, humane Arbeitsbedingungen einzuhalten und den Schutz der Umwelt in ihren Entscheidungen zu berücksichtigen. Na dann!!
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